CD Projekt und Electronic Arts beenden Verkauf in Russland und Belarus

Der stellvertretende Ministerpräsident der Ukraine fordert Spieleunternehmen auf, Russland zu boykottieren. CD Projekt und Electronic Arts haben reagiert.

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(Bild: CD Projekt)

Update
Lesezeit: 2 Min.

Das polnische Entwicklerstudio CD Projekt verkauft über seinen Spiele-Store GOG keine Games mehr nach Russland und Belarus. Zusätzlich werden Eigenentwicklungen wie "The Witcher 3" und "Cyberpunk 2077" plattformübergreifend in beiden Ländern nicht mehr angeboten, teilte CD Projekt mit.

Russland und Belarus machen laut CD Projekt gemeinsam 5,4 Prozent der Produktverkäufe aus. Der Anteil des Umsatzes durch Verkäufe mit GOG lag bei 3,7 Prozent, teilte CD Projekt in einer kurzen Nachricht an Investoren mit. "Wir wissen, dass Spieler von dieser Entscheidung getroffen werden, die nichts mit der Invasion der Ukraine zu tun haben", schreibt CD Projekt auf Twitter. Man wolle mit dem Schritt dennoch die internationale Gemeinschaft dazu ermuntern, sich gegen den Krieg zu bekennen.

Auch Spieleriese Electronic Arts (EA) hat inzwischen umfassend reagiert: Der Verkauf aller EA-Spiele und zugehöriger digitaler Inhalte werde in Russland und Belarus gestoppt, solange der Krieg anhalte, teilte das Unternehmen mit. In den russischen Versionen von EAs Plattform Origin und der EA App sowie via Ingame-Stores seien keine entsprechenden Käufe mehr möglich. Ebenfalls arbeite man daran, dass Plattform-Partner EA-Titel für Russland und Belarus entfernen und Verkäufe von In-Game-Inhalten beenden. Bereits am Mittwoch hat Electronic Arts außerdem russische Teams aus seinen Sportspielen entfernt, darunter "FIFA 22".

Zuvor hatte Mychajlo Fedorow, stellvertretender Ministerpräsident der Ukraine, auf Twitter an Spielefirmen appelliert, Russland zu boykottieren. Er wendete sich dabei explizit an Unternehmen wie Nintendo, Microsoft, Sony, Epic Games und Paradox Interactive. Auch E-Sports-Firmen forderte er auf, Veranstaltungen in Russland zu unterlassen.

Unmittelbar vom Krieg betroffen sind mehrere namhafte Entwicklerstudios. GSC Game World mit Sitz in Kiew hat die Entwicklung seines Shooters "Stalker 2: Heart of Chernobyl" auf Eis gelegt. In der Ukraine sitzen außerdem die Studios 4A Games ("Metro Exodus") und Frogwares ("Sherlock Holmes: Crimes and Punishment"). Zwar befindet sich der Hauptsitz von 4A Games mittlerweile in Malta, das Studio unterhält aber weiterhin eine Niederlassung in Kiew.

[UPDATE, 4.03.2022, 18:40]

Die Meldung wurde mit dem Verkaufsstopp von Electronic überarbeitet und erweitert.

(dahe)